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Wie der Arbeitsalltag im Smart Building aussieht

Meine Vision, die ich mit zeitgeist engineering verfolge, ist es, die Bereiche Energiekonzept und Smart Building System miteinander zu verknüpfen. Dabei betrachte ich die Gewinnung und die Nutzung von Energie ganzheitlich. Um diesen Königsweg des intelligenten Umgangs mit Energie zu gehen, haben wir die herstellerübergreifende, softwarebasierte Steuerungsdienstleistung Smart Efficiency entwickelt. In dieser einen zentralen Anwendung werden die Erzeuger (BHKW, PV-Anlage etc.), die Verbraucher (Heizung, Licht, Mobilität, …) und alle komfort- oder sicherheitsrelevanten Funktionen (Multimedia, Alarmanlage, …) gebündelt – und optimal aufeinander abgestimmt.

Wie der Arbeitsalltag in einem rundum smarten Gebäude – in dem alle Gewerke bestmöglich miteinander vernetzt sind –, an einem Wintertag konkret aussieht, möchte ich in diesem Beitrag umreißen.

Um 6 Uhr morgens, rechtzeitig bevor die ersten Frühaufsteher ihren Dienst antreten, reguliert Smart Efficiency die Büroräume auf die optimale Arbeitstemperatur. Von der energiesparenden Nachtabsenkung ist bald nichts mehr zu spüren. Wenn ab 7 Uhr die ersten Mitarbeiter nacheinander eintreffen, öffnen sich die Jalousien und gehen in den nutzerdefinierten Modus zum Kälte- und Blendschutz. Auch die Kaffeemaschine im Aufenthaltsraum ist schon aktiviert und bereit für die Zubereitung des morgendlichen Wachmachers. Die zentrale Nutzeroberfläche zeigt: Alle Elektroautos, die heute für den Außendienst vorgesehen sind, wurden aufgeladen und sind fahrbereit. Ungenutzte Elektrofahrzeuge kommen hingegen erst an die Reihe, wenn genügend PV-Strom erzeugt wurde oder es der Lastausgleich im Unternehmen erforderlich macht.

Mittags: optimaler Sauerstoffgehalt im Meetingraum

Im großen Besprechungsraum finden heute ab 11 Uhr Meetings statt. Rechtzeitig vor Nutzungsbeginn wird die Temperierung gestartet, sodass das Raumklima zu Meetingbeginn optimal ist. Der Monitor im Eingangsbereich zeigt die aktuelle Raumbelegung an – und begrüßt jeden Teilnehmer namentlich. Während der Mittagspause regeln präsenzabhängige Sensoren die Arbeitsplatzleuchten ab. Die Wärmepumpe schaltet sich ein, um Warmwasser und Heizungspuffer aufzufüllen. Der Strom dafür wird durch die PV-Anlage auf dem Dach erzeugt. Nach der Mittagspause geht das Meeting im Besprechungsraum weiter. Bevor es zu stickig wird, sorgt die CO2-gesteuerte Lüftungsanlage für einen idealen Sauerstoffgehalt. Parallel dazu laden sich der Batteriespeicher und die nicht genutzten Elektroautos vollständig auf.

In einem Smart Building sind alle Gewerke bestmöglich miteinander vernetzt.

Abends: Anwesenheitssimulation schreckt potenzielle Einbrecher ab

Kurz vor Feierabend klingelt um 17 Uhr der Paketlieferdienst an der hinteren Pforte. Der Facility Manager ist gerade im Gebäude unterwegs und wird auf seinem Smartphone alarmiert. Per Tastendruck öffnet er das Gitter. Wenn ab 21 Uhr das Gebäude menschenleer ist, sinkt die Raumtemperatur, um Energie zu sparen. Die Markisen werden zum Schutz eingefahren. Türverriegelungen greifen, die Alarmanlage ist scharf. Ab jetzt können nur noch ausgewählte Mitarbeiter das Gebäude betreten. Verlassen kann es natürlich jeder.

Von außen ist übrigens nicht zu erkennen, dass niemand mehr im Gebäude ist. Die Anwesenheitssimulation täuscht Aktivität vor und schreckt potenzielle Einbrecher wirkungsvoll ab. Sämtliche Sicherheitssysteme, vom Rauchmelder über die Fenstersensoren bis hin zu den Bewegungsmeldern, sind untereinander sowie mit der Alarmanlage verknüpft – und direkt mit Polizei, Feuerwehr und den verantwortlichen Mitarbeitern verbunden.

Der Nachtwächter beginnt ab 23 Uhr seinen Dienst. Er checkt die Aufnahmen der letzten Nacht und via App den Zustand der Notbeleuchtungsanlage. Währenddessen zeigen ihm Monitore und Kameras sowohl das Gebäude als auch das Gelände. Während seines Rundgangs hält ihn später das Smartphone auf dem Laufenden. Es weist ihn auch auf ein offenes Fenster hin, das er schließt.

Alles ist angerichtet für einen neuen, rundum smarten Arbeitstag.

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