Sektorenkopplung ist der Schlüssel zur Energiewende

Für eine erfolgreiche Energiewende muss man die einzelnen Sektoren Strom, Wärme und Mobilität unter einen Hut bringen. Denn eine isolierte Betrachtung, isolierte Lösungen bringen uns nicht weiter. Ein harmonisches Zusammenspiel muss her – Stichwort „Sektorenkopplung“.

Das ist eine zwar komplexe, aber vielversprechende Strategie, die Energiewende voranzutreiben und eine nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene zu gewährleisten.

Bei der Sektorenkopplung geht es grundsätzlich um Strom, Wärme/Kälte und Mobilität. Und um ein Denken außerhalb des „Strom ist immer Strom, Wärme bleibt immer Wärme usw.“. Hier kommt der Begriff „Transformation“ ins Spiel. Transformation deshalb, weil durch die volatile Energieerzeugung immer eine flexible und schnell anpassbare Form von Energieerzeugung und deren Verwendung stattfinden muss. Und es somit eines ständigen „Transformierens“ bedarf. Wie kann ich eine Energieform, die ich erzeuge, z.B. Strom, später weiterverwenden? Muss ich Strom zwangsläufig wieder als Strom ausgeben? Oder kann ich den auch in einem anderen Energiesektor nutzen, also zum Beispiel erzeugten Strom in Form von Wärme ausgeben? Das sind die Fragen, zu denen ich Lösungen finden und anbieten möchte.

Denn derzeit wird ja oft mehr Strom erzeugt als vor Ort verbraucht werden kann. Das liegt zum einen an der mangelnden Netz-Infrastruktur, zum anderen an der fehlenden Grundlastfähigkeit der erneuerbaren Energien. Der ganze erzeugte Strom könnte aber gut andernorts gebraucht werden.

Sektorenkopplung bringt Energie dahin, wo sie gerade gebraucht wird

Zum Beispiel im eigenen Haus: Mit der Photovoltaikanlage erzeugt man Strom. Wenn man ihn nicht selbst nutzt, wird er ins Netz eingespeist – egal, ob dort gebraucht oder nicht. Stattdessen könnte man den Strom aber auch in eine Wärmepumpe laufen lassen. Dort erzeugt er Wärme, die gespeichert wird. Und die dann jeweils bei Bedarf (Heizen des Gebäudes, oder abends die warme Dusche) abgerufen wird.

Oder man lässt den Strom in den dritten Sektor – Mobilität – fließen. Denn so ein E-Auto kann prima als Stromspeicher dienen!

Was auf der Privatmann-Ebene gut funktionieren kann, wird künftig auch in der kommunalen Wärmeplanung relevant. So könnten mehrere Gebäude auch Energie austauschen, je nachdem, wo sie gerade gebraucht wird.

Wann ist welche Energieform von größerem Bedarf? Danach muss sich unsere Planung ausrichten. Früher haben wir individuell gedacht, zukünftig geht es darum, Netze zu kreieren.

Wie das genau geht, welche Vorteile dieses Vorgehen bietet, welches der komplexeste Sektor ist – das erfahren Sie in der Podcastfolge „Sektorenkopplung“.

 

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