Wie geht ein großer regionaler Energieversorger mit den Themen Energiewende, Solar, Windkraft, saubere Strom- und Wärmeversorgung um?
Ich nutzte die Gelegenheit, als Maik Render, Vorstandssprecher der N-ERGIE AG aus Nürnberg, uns in unseren neuen Büroräumen besuchte. Und sprach mit ihm über diese Themen, und die aktuellen Herausforderungen.
Die N-ERGIE versorgt nicht nur Nürnberger Haushalte, sondern von Würzburg bis Ingolstadt, und auch viel in ländlichen Gegenden. Damit zählt sie zu den zentralen Playern in Deutschland. Und arbeitet seit vielen Jahren in vielfältiger Form mit zeitgeist engineering zusammen.
So hat die N-ERGIE vor Kurzem in Nürnberg Kornburg ein von zeitgeist konzeptioniertes kaltes Nahwärmenetz realisiert. Das ist übrigens in dieser Art eines der größten kalten Nahwärmenetze Bayerns!
Aktuell binden Digitalisierungsprojekte viel Manpower bei der N-Ergie. Ansonsten sieht Maik Render die größte Herausforderung der Energiewende in der Strom-Netzinfrastruktur. Durch die Spezifikation der regenerativen Energieerzeugung, insbesondere im Sektor Strom, ergeben sich stark volatile Erzeugungsstrukturen. Diese führen zu einer hohen Belastung der Netzinfrastruktur. Einerseits auf Kapazitätsseite, also der Aufnahmeleistung von Strommengen. Andererseits für die Netzstabilität, hervorgerufen durch sich teilweise schnell ändernde Lastspitzen, z.B. witterungsbedingt im Bereich Sonne und Wind.
Herausforderungen und Restriktionen für Energieversorger
Weitere Herausforderungen und Restriktionen sind Plangenehmigungsverfahren, die ihre Zeit brauchen. Und die Verteilung des Budgets, denn der Gesetzgeber hat ja hier auch viel geregelt mit der Trennung von Vertrieb, Netz und Erzeugung der Energie. Ob das Sinn macht, und wie es die Rentabilität beeinflusst, sieht man ja derzeit gut am stockenden geplanten Verkauf von Tennet, dem größten Netzbetreibers Deutschlands. Der – noch – dem holländischen Staat gehört.
Derzeit ist die Energiewende eine reine Stromwende. Render sagt „Stromwende, Stromverbrauch, alles gut. Und was halt nicht zueinander passt, ist Wärmeverbrauch und Stromproduktion. (…) Das kann man mal in den Zahlen schön packen. Nürnberg hat zum Beispiel einen hohen Wärmeverbrauch bei minus 18 Grad im Februar. Keine Sonne, kein Wind von 2 Gigawatt – und das dann zweieinhalb Wochen am Stück. Wir haben es ja mal vor drei Jahren in Nürnberg hautnah erlebt, was es bedeutet, wenn die Wärme da nicht da ist.“
Welche Ideen die N-Ergie hat, wie wir Energie-Visionäre zur Umsetzung beitragen können – hören Sie rein in die Folge „Energieexperten im Gespräch – Maik Render, Vorstandssprecher der N-ERGIE, zu Gast bei zeitgeist“