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Quartierslösungen – zentraler Baustein zur Energietransformation

Quartierslösungen – zentraler Baustein zur Energietransformation

Stadtviertel, seien sie gewachsen oder werden neu gebaut, müssen energetisch versorgt werden. Hierzu spricht man von Quartierslösungen.

Eine Quartierslösung ist der Zusammenhang von gleichförmigen Energieniveaus, die man dann mit mehreren Gebäuden zusammenschließt. Das können 5 oder 10 Gebäude, aber durchaus auch mal Gebäude von 100 Einheiten und mehr sein. Es geht bei der Einordnung grundsätzlich um die Gleichförmigkeit des Energieniveaus, in der Regel getrieben durch die Wärmeversorgung. Also das Temperaturniveau, die Wärme oder Energiedichte in einem zusammenhängenden Block.

Schauen wir mal auf zwei Gebiete: ein Altbestand, Baugebiet aus den 1970er Jahren, versus einem Neubauquartier. Letzteres hat einen höheren Dämm- und Effizienzstandard, dadurch geringeren Wärmebedarf und auch ein ganz anderes Temperaturniveau als Altbauten. Denn in einem Neubau wird in der Regel eine Flächenheizung eingebaut. Das heißt, man hat einen sehr großen Wärmeübertrager und benötigt dadurch ein niedrigeres Vorlauf-Temperatur-Niveau. In einem Altbau gibt es die „klassischen“ Heizkörper. Also eher kleine Fläche – um jetzt das Gebäude trotzdem warm zu bekommen, muss man eine hohe Temperatur fahren, um das Ganze aufgeheizt zu kommen.

Interessanterweise spielt die Frage „gewerblich oder Privatgebäude“ keine Rolle. Sondern „Welches Temperaturniveau braucht ein Gebäude, um sich zu beheizen?“

Wenn man nun gleiche Temperaturniveaus hat, dann kann man auch mehrere Gebäude energetisch miteinander vernetzen. Hier sprechen wir vom Subsidiaritätsprinzip. Es wird zunächst auf der kleinsten Ebene (im Gebäude) die Energieerzeugung und der Energieverbrauch abgeglichen, und gegebenenfalls im Sinne der Sektorenkopplung verschoben. Also beispielsweise Strom im Elektroauto gespeichert, oder durch den Betrieb der Wärmepumpe in Wärme umgewandelt. Darüber hinaus findet zwischen den Gebäuden innerhalb des Quartiers, also der nächsthöheren Ebene, ein Austausch der Energie statt – ebenfalls nach dem Prinzip der Sektorenkopplung. Somit wird in solchen Quartierslösungen die Energie (Strom, Wärme …) nicht immer sofort am Ort der Erzeugung verbraucht, sondern dahin geschickt, wo sie gerade benötigt wird.

Und das ist der große Vorteil des Quartiers:  weil mehrere Gebäude miteinander zusammenspielen, braucht man nicht 100% der Energie für jeweils einzelne Gebäude erzeugen, sondern kann Energie verschieben. Denn jeder hat zu unterschiedlichen Zeitpunkten einen individuellen Energiebedarf, nicht immer alle gleichzeitig. Dadurch muss man in einem Quartier weniger Energie als Gesamtmenge erzeugen.

Wie Quartierslösungen aussehen können, was ein kaltes Nahwärmenetz ist, und ob es auch Nachteile bei Quartierlösungen gibt, verrät Energieexperte Thomas Vogel in der Podcastfolge „Quartierslösungen“.

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